Montag, 29. Dezember 2014

Kapitel 42-58

Kurzzusammenfassung Kapitel 42-58 & Nachwort
Der Tod von Katharinas Mutter wurde durch Tötges, der Reporter verursacht. Es war kein Gewaltdelikt. Nein, er hat ihr lediglich alles über Katharinas „Missetaten“ erzählt und wollte von ihr  ein Statement. Dieser Besuch war ausschlaggebend für das Herzversagen von Maria Blum. Als Katharina vom Tode ihrer Mutter erfährt, ist sie sehr gefasst. Erst als sie sich im engsten Kreis befindet, fliessen die Tränen. Die Reaktion, als Katharina hört, dass Ludwig verhaftet wurde, erstaunt die Meisten. Sie ist erleichtert, sogar schon fast glücklich darüber. Sie erklärt es damit, dass Ludwig  im Gefängnis wenigstens keine Dummheiten mehr machen könne und er sicher sei.
Katharina entscheidet sich, auf ein Interview mit Tötges einzugehen. Dies, weil sie ihm unbedingt ihre Meinung sagen will. "Die ZEITUNG", welche ja eigentlich den Tod von Maria Blum verursacht hat, stellte in der Sonntagsausgabe Katharina als Mörderin dar. Ihre Mutter habe den Schock über das Geschehene ihrer Tochter nicht verkraftet.
Katharina geht am selben Tag in die Wohnung eines Freundes und holt sich dort einen Revolver. Als sie dann in ihrer Wohnung Tötges empfängt und dieser sagt: „Was guckst du mich dann so entgeistert an Blümchen- ich schlage vor, dass wir jetzt erst einmal bumsen“ (S. 135, Z 19-21), sagt sie: „Bumsen, meinetwegen“ (S.135, Z. 23). Sie zieht die Pistole hervor und erschiesst ihn. Dadurch kann der Journalist sie nun nicht mehr kränken. 
Im Gespräch mit Blorna sagt Katharina, dass sie nichts bereut und froh ist, nun unter den selben Bedingungen wie Ludwig leben zu können. 

Eigene Meinung
Diese Kapitel waren sehr angenehm zu lesen. Da nun keine Verhöre mehr vorkamen, habe ich diesen Teil eigentlich sehr gerne gelesen. Ich habe mich nun durch das ganze Buch geschlagen und habe mich immer mehr an den Schreibstil von Böll gewöhnt.
Diesen Abschnitt habe ich im Flugzeug, auf der Reise nach Kathmandu, aufgeschlagen und gleich durchgelesen.  Dies fand ich sehr angenehm, weil ich gleich in die Geschichte eingetauchte und kaum mehr abschweifte. Auch Nebengeräusche von anderen Personen konnten mich nicht ablenken. Ich habe zwar, wie auch bei den anderen Kapiteln, lange Zeit gebraucht sie zu lesen, jedoch hat es bei mir den lang ersehnten Funken Lesefreude wieder erglühen lassen. Diesen Moment habe ich so ziemlich das ganze Buch hindurch ersehnt,  aber er ist nie aufgetaucht bis zum Schluss.

Beim Namen Tötges fällt mir als erstes das Wort Tod ein. Er ist zum einen Schuld am Gesellschaftlichen Tode von Katharina. Mit seinen Zeitungsartikeln beschreibt er Katharina so schlecht, dass fast alle die Achtung von ihr verlieren und sie als schlechte Person sehen. Doch nicht nur Katharina wird „getötet“. Nein, durch die übertriebenen Art von Tötges, hat er es so weit gebracht, dass Maria Blum so schockiert von ihrer Tochter war, dass sie an einem Herzversagen starb. Doch das Wort Tod kann man natürlich auch in seinen eigenen Tod hinein interpretieren, welcher ja Katharina verursachte.
Ich habe mich auch gefragt, ob man bei Hubert Blorna wohl auch eine solche Interpretation machen kann. So habe ich die Bedeutung von Hubert recherchiert. Es hat ergeben, dass der Name „Glänzend durch seinen Verstand“ bedeutet. Auf die Geschichte bezogen, finde ich auch diesen Namen sehr passend. Dies, weil Dr. Blorna ja ein Anwalt ist. Als Anwalt muss man immer einen klaren Verstand haben und alles objektiv sehen. Auch "glänzend in seinem Verstand" finde ich, dass er Katharina in jeder Hinsicht unterstützt und ihr immer beisteht.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hubert)

Das Nachwort finde ich sehr aufschlussreich. Heinrich Böll bringt seine eigene Gedanken mit ein und verweist noch einmal auf Titel und Untertitel. Ich stimme den meisten Interpretationen im Nachwort zu. Vieles habe ich beim Lesen ebenfalls so empfunden, wie er es erklärt. Ich hätte  es interessant gefunden, wenn Heinrich Böll noch mehr auf sein Motto eingegangen wäre. Ich selbst denke, dass er damit einfach eine Anspielung auf die Boulevardpresse macht und welchen Einfluss diese auf die Gesellschaft hat. Bei uns wären dies wohl Zeitungen wie "der Blick" oder "20 Minuten" und so weiter.  Was die etwas einseitige Berichterstattung betrifft, hier ein Beispiel aus der Aktualität: Ebola. Am Anfang berichteten alle Medien nur von diesem Thema und dadurch wurde es zum Tagesgespräch der ganze Gesellschaft. Doch nun, da dieses Thema schon älter ist und nicht mehr  aktuell,  wird weniger davon geschrieben. Dadurch gerät das Thema bei den Leuten in den Hintergrund. Auch kann die Presse sehr manipulativ sein. Sie kann den Leuten ein gewisses Bild auftischen, und viele Personen glauben dies. Ich finde man sollte immer sehr vorsichtig sein, verschiedene Medienberichte vergleichen und der Boulevardpresse sehr kritisch gegenüberstehen, bzw. sie nicht zur Meinungsbildung gebrauchen.
Ich hätte aber gerne die Interpretation von Böll dazu gelesen.

2 Kommentare:

  1. Liebe Anna

    Wie du vielleicht weisst, habe ich "Die verlorene Ehre von Katharina Blum" nicht gelesen. Würdest du mir das Buch empfehlen oder eher nicht. Ich weiss, dass du es vor allem anfangs überhaupt nicht leiden konntest. Hat sich deine Meinung nun geändert, als du das Buch zu Ende gelesen hast?
    Mich erstaunt es eigentlich sehr, dass das Buch so langwierig und spannungslos ist (diese Meinung scheinen viele Klassenmitglieder mit dir zu teilen, die dieses Buch auch gelesen haben), denn das Thema Medienmanipulation finde ich grundsätzlich sehr spannend.
    Hättest du eine Idee, wie man der Manipulation der Medien ausweichen könnte? Ich glaube nicht wirklich, dass das geht. Denn alles in Frage zu stellen, was in der Zeitung steht oder im Fernsehen gezeigt wird, ist auch keine Lösung.

    Nun wünsche ich dir noch einen schönen Abend und hoffe, dass du mit deinem Blog weiterhin gut vorankommst. :)

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  2. Wenn du gerne komplexe Bücher liest, bei denen man sich viele Details merken muss, empfehle ich dir das Buch. Doch du musst dir einfach im Klaren sein, dass man sich sehr darauf konzentrieren muss und es nicht einfach mal so im Zug lesen kann.

    Zu Beginn fand ich es nicht so toll das Buch zu lesen. Doch gegen den Schluss, als nicht mehr nur noch Verhöre vorkamen, habe ich das Buch lieber aufgeschlagen und bin auch zum Teil wie in die Welt eingetaucht.

    Nein, ich denke man kann der Manipulation der Medien nicht gut ausweichen. Doch man kann alles kritisch anschauen und nicht immer alles glauben, was man schaut/ liest.

    Ich hoffe, dass ich dir alle Fragen beantwortet habe und wünsche dir auch ganz einen schönen Abend! :)

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