Sonntag, 21. Dezember 2014

Kapitel 31-41

Kurzzusammenfassung: Kapitel 31- 41
Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass der Mann, welcher sich als Scheich verkleidet hat und auf dem Ball mit Ludwig zusammen erschienen ist, ein verkleideter Polizist war, welcher den Gesuchten schon über längere Zeit beschattete. Nicht nur er, sondern viele Polizisten haben ihn anonym beschattet und durch seine Flucht bei Katharina haben sie ihn alle plötzlich verloren.
Bei Katharina ist der Briefkasten überfüllt von Briefen, in welchen sie als Verräterin und als schuldig bezeichnet wird. Viele enthalten auch Zeitungsausschnitte, welche säuberlich kommentiert wurden.  So zum Beispiel: Was Stalin nicht geschafft hat, Du wirst es auch nicht schaffen (Seite 77, Zeile 31-32).  Ebenfalls bekommt Katharina regelmäßig Drohanrufe über das Telefon. Auch bei diesen weiß Katharina nicht ganz genau, wer sich dahinter versteckt.
Nun ist die Rückblende beendet und es ist der Zeitpunkt, bei welchem Blorna und seine Frau aus den Ferien zurückkehren. Blorna hat Schuldgefühle, weil er Katharina alle Luftschächte und Rohre, die sich in ihrem Haus befindet, vor längerer Zeit einmal erklärt hat und somit den idealen Fluchtweg für Götten beschrieben hat.
Als dann auch noch Sträubleder  zu den Blornas kommt und unbedingt reden will, sind Huberts Nerven am Ende. Nicht nur der Überraschungsbesuch ist schuld daran. Die ganze Reise und die Strapazen mit "der ZEITUNG", alles kommt ein wenig zu plötzlich für den Rechtsanwalt. 
Herr Stäubleder erzählt ihm, dass er der sogenannte Herrenbesuch von Katharina ist und er ihr auch den teuren Ring geschenkt hat. Doch das schockierende ist, dass er der Blum einen Schlüssel zur Zweitwohnung gegeben hat und nun vermutet er, dass sich Ludwig Götten dort aufhaltet. Blorna soll nun, als sein Rechtsanwalt, dort hin gehen und schauen, ob der Gesuchte sich dort befindet. Gerade als diese Auseinandersetzung anfängt zu eskalieren, kommt Trude Blorna hinein und sagt, dass Götten verhaftet worden ist. Ebenfalls sei die Mutter von Katharina in der letzten Nacht  an einem Herzinfarkt gestorben.

Eigene Meinung
Diese Kapitel waren relativ angenehm zu lesen. Dies, weil es sich nicht mehr um Verhöre handelt, sondern eine nebenpolizeiliche Handlung beschrieben wird. Was mich jedoch verwundert hat ist, dass Götten verhaftet wurde. Ich verstehe nicht, wie er im Haus von Stäubleder gefunden werden konnte, denn woher sollte man wissen, das er sich dort aufhält? Aber vielleicht wird das im kommenden Kapitel erläutert. Ich bin gespannt, wie Katharina auf den Tod ihrer Mutter reagieren wird. Da sie nicht ein super Verhältnis hatten und die Mutter gegenüber "der ZEITUNG" nicht sonderlich gutes über die Tochter berichtet hat, könnte ich mir vorstellen, dass sie sich nicht extrem um den Tod kümmert sondern eher darum, dass Ludwig verhaftet wurde.

Da ich mich bis jetzt noch nicht wirklich zur "ZEITUNG" geäußert habe, werde ich das nun nachholen. "Die ZEITUNG" spielt in diesem Buch eine große Rolle. "Die ZEITUNG" ist ein Boulevardblatt, welches die Bevölkerung über alle Ereignisse aufklärt. Dabei wird das Geschehene zwischen Katharina und Ludwig so verdreht und falsch erzählt, dass alle das Gefühl haben, dass Katharina eine „Schwerverbrecherin“ ist. Das Blatt führt eine Hetzkampagne gegen sie und dadurch wird Katharina von den meisten Lesern gehasst und verachtet. Auch hat "die ZEITUNG" einen so großen Einfluss, damit sie alle Informationen bekommt, die sie haben will. So hat sie mit ihren Beziehungen gespielt. "Die ZEITUNG" hat einzelne Ausschnitte von Gesprächen im Verhör abgeändert und verfälscht gedruckt. 

Auch der Autor Heinrich Böll schreibt das Buch in einem journalistischen Schreibstil. Dies fällt vor allem am Anfang auf, als er von Quellen etc. redet. Der Erzähler hat einen sehr sachlichen  und protokollierten „Tonfall“.  
Diese zwei Schreibarten passen meiner Meinung nach sehr gut zum Buch. Dies, weil die Presse und ihre Arbeitsmethoden eine wichtige Rolle darin spielt.

2 Kommentare:

  1. Genau! Böll spricht auch von einer „Trockenlegung“ (S. 8). Er möchte die Quellen, welche hier im doppelten Sinne zu verstehen sind, zu einem „Sammelkanal“ (S.8) zusammenführen. Er geht bei seiner Erzählung also sehr systematisch vor (er spricht von einem „Ordnungsvorgang", S.8) und impliziert somit Objektivität und Sachlichkeit, welche zur Klärung des Falles „Katharina Blum“ führen soll.
    Frage an dich: Bleibt Böll so sachlich? Oder stellst du eine Veränderung im Laufe der Lektüre fest?

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  2. Ich finde, dass Böll das ganze Buch hindurch eher Sachlich schreibt. Jedoch ist dies zu Beginn viel deutlicher. In der Mitte und am Ende ergreift er eher Partei und zum Teil kann man sein Geschriebenes auch ironisch verstehen.

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