Sonntag, 18. Januar 2015

Rezension

Die Kraft der Medien
„Die verlorenen Ehre der Katharina Blum oder: wie Gewalt entstehen kann“ ist ein Roman vom bekannten Autor Heinrich Böll. Die Lektüre animiert die Leser, die Medien stets kritisch zu betrachten und man versetzt sich beim Lesen in die Lage der Hauptfigur, wobei man rasch "die ZEITUNG", ein Boulevard -Tageblatt, zu verabscheuen beginnt.
Das Buch ist im Jahre 1976 beim Verlag „Deutscher Taschenbuch Verlag“ erschienen. Beim Lesen wird man von einem, meist neutralen Erzähler durch die 58 Kapitel und 146 Seiten geführt.

Katharina Blum, die Hauptfigur in der Lektüre, ist eine durchaus attraktive, kluge und raffinierte junge Haushälterin. Sie ist eine heitere junge Frau, die einen Volkswagen und eine kleine Wohnung hat. Sie hat viele Verehrer, wobei sie Zudringlichkeit von Männern in der Regel verabscheut. Dadurch bekam sie auch den Spitznamen „die Nonne“. Bei einem Karnevalball verliebt sich die Dame in einen ebenfalls jungen und attraktiven Mann. Zusammen verlassen sie das Fest und gehen in die Wohnung von Katharina. Beim Herrenbesuch der Blum handelt es sich jedoch nicht um eine x-beliebige Person. Nein, Ludwig Götten ist ein langgesuchter Rechtsbrecher und Bankräuber. Dadurch, dass Katharina Blum ihm zur Flucht verholfen hat, gerät sie in den Mittelpunkt aller Medien. Als dann auch noch der Journalist Werner Tötges, ein Berichterstatter "der ZEITUNG", in ihrer Wohnung auftaucht, eskaliert die ganze Situation.
Der Autor Heinrich Böll will mit diesem Werk auf die Gewalt und Kraft der Medien aufmerksam machen.  Im ganzen Buch wird klar, wie radikal die Presse zum Teil mit Personen umgeht und wie sie das Leben der jungen Protagonistin in den Dreck zieht.

Das Buch "Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ hat einen spannenden Hintergrund: Die Macht der Medien.  Dieser begleitet einem durch das ganzen Buch und man versetzt sich mit der Zeit immer mehr in die Lage der Figuren hinein. Besonders in die, der Hauptfigur. Das Buch ist jedoch nicht ganz einfach geschrieben  und man stößt auf zahlreiche Fremdwörter beim Lesen. Dazu kommt, dass im Werk einige verwirrende Zeitsprünge gemacht werden, welche sich aber beim Weiterlesen aufklären. In der Lektüre wird der Leser zu Beginn mit sehr vielen Figuren konfrontiert.  Man muss anfangs eruieren , welche für die Haupthandlung wichtig und welche eher nebensächlicher Natur sind.  Man sollte sich beim Lesen ein ruhiges Plätzchen suchen, wodurch man sich dann der Geschichte mit Herz und Blut widmen kann. Ist dies nämlich nicht der Fall, so kann es gut möglich sein, dass man eine wichtige Handlung verpasst oder einen Zeitsprung nicht mitbekommt. Die Lektüre ist daher nicht für Pendler geeignet, welche oft im überfüllten Zug sitzen und sich beschäftigen wollen.
Das Buch ist nur an ambitionierte Leser zu empfehlen. Zuerst sollte man sich in die Geschichte hineinlesen, doch immer mehr erreicht man Tiefe und lebt mit der Protagonistin, Katharina Blum, mit.

Ein Nebeneffekt, der fast nicht zu umgehen ist, ist dass man sich Gedanken über der Kraft der Medien macht. Was für einen Einfluss hat sie auf die Leserschaft? Ist es nicht so, dass wir uns viel zu schnell von ihnen beeinflussen lassen? Glaubt die heutige Bevölkerung nicht viel zu viel was in den
Boulvard- Blättern steht? Genau dieses Thema behandelt Heinrich Böll in seiner interessanten Erzählung.

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